JA zur Renteninitiative am 3. März 2024

Aufgrund der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung verzeichnet die 1. Säule, die Alters- und Hinterbliebenenversicherung (AHV), Jahr für Jahr immer grössere Defizite. Während bei der Einführung 1948 Jahren 6.5 Erwerbstätige die Rente einer Person finanziert haben, waren es 2020 noch 3.2 Erwerbstätige und 2030 sind es 2.6 Erwerbstätige auf eine Person. Folglich verschlechtert sich die Finanzierung der AHV zunehmend – im Jahr 2019 betrug das Umlageergebnis zum ersten Mal minus 1,2 Mrd. Franken.

Die letzte AHV-Reform wurde am 25. September 2022 angenommen. Im Jahre 2045 fehlen trotz AHV21-Reform bis zu 74 Mrd. Franken im AHV-Fonds. Ziel der Renteninitiative der Jungfreisinnigen ist es deshalb, eine nachhaltige Lösung für die Altersvorsorge zu finden.

Die Renteninitiative fordert zwei Massnahmen zur Stabilisierung der AHV:

1. Die Erhöhung des Referenzalter von Männern und Frauen auf 66 Jahre bis ins Jahr 2032

  • Ausnahmen bleiben möglich (z.B. der Abmachung der Sozialpartner in der Baubranche)
  • Die genaue Umsetzung nach Annahme der AHV21 hängt vom Bundesrat ab.

2. Die Verknüpfung des Rentenalters an die durchschnittliche Lebenserwartung der Schweizer Bevölkerung im Alter von 65 Jahren mit dem Faktor 0.8

  • Das Rentenalter steigt nicht parallel mit der Lebenserwartung, sondern nur im Faktor 0.8.
  • Der Faktor 0,8 garantiert, dass alle auch in Zukunft mindestens 20% des Lebens im Ruhestand verbringen.

Unterstützung der Wirtschaftsverbände: Der Schweizerische Arbeitgeberverband, der Schweizerische Gewerbeverband sgv sowie economiesuisse unterstützen die Initiative und empfehlen ein JA am 3. März 2024.

JA zu sicheren AHV-Renten

1. AHV-Renten sichern!

  • Die finanzielle Lage der AHV hängt stark von der Demografie ab und verschlechtert sich in den kommenden Jahren stark.
  • Wir leben immer länger, die Geburtenrate sinkt und in den nächsten zehn Jahren werden über eine Million Erwerbstätige der sogenannten Babyboomer-Generation pensioniert.
  • Tun wir nichts, sind die AHV-Renten gefährdet.

2. Faire Lösungen umsetzen!

  • Die beste Lösung, um die Renten nachhaltig zu sichern, bietet die Renteninitiative.
  • Eine moderate Verknüpfung des Rentenalters mit der steigenden Lebenserwartung ist fair für alle Generationen.

3. Verantwortungslose Alternativen stoppen!

  • Die Renteninitiative verhindert höhere Steuern, mehr Verschuldung und schliesst vor allen Rentensenkungen aus. ›

4. Moderat und sozial reformieren!

  • In vielen europäischen Ländern gilt längst ein höheres Rentenalter.
  • Dänemark, die Niederlande, Belgien, Deutschland und viele weitere Staaten haben beschlossen, das Rentenalter innerhalb der nächsten 10 Jahre auf 67 oder mehr zu erhöhen.

5. Zuwanderung reduzieren!

  • Arbeiten wir etwas länger, braucht es weniger ausländische Fachkräfte.
  • Laut einer Studie im Auftrag des Bundes kann die Renteninitiative zu einem Rückgang der Zuwanderung in den Arbeitsmarkt um bis zu 23 Prozent bis ins Jahr 2050 führen. Der Grund: Arbeitgeber können verstärkt auf inländische Fachkräfte zurückgreifen.

Weitere Informationen

  • Homepage der Renteninitiative (Link)
  • Auswirkungen einer Annahme der Initiative für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge auf die Finanzen der AHV bis ins Jahr 2050 (Link)
  • Gutachten der Renteninitiative durch Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger, Universität Luzern (Link)
  • Auswirkungen auf Arbeitsmarkt, Gesamtwirtschaft, ALV und Sozialhilfe, Studie Ecoplan (Link)